100 Jahre ist es her, dass sich die Liechtensteiner Medienlandschaft grundlegend gewandelt hat. Damals, 1920, erschien in Schaan mit der «Essiggurke» die erste Fasnachtszeitung des Landes und damit das erste wirklich «depplomatische» und «bolitisch» unabhängige Medium. Damit war allen Unkenrufen zum Trotz ein Erfolgsmodell begründet, das sich bis heute bewährt hat und seine Fortsetzung einmal mehr mit dem neusten «Wingertesel» findet.
Die Schaaner Fasnachtszeitung, unverkennbar in Gelb und mit den eingängigsten Karikaturen weit und breit, erscheint am 12. Februar mit vielen Geschichten aus der Gemeinde und dem ganzen Land auf 32 Seiten.
Während die Mächtigen andernorts schalten und walten können, wie sie möchten und sogar demokratische Wahlen rückgängig machen, wären solche Szenarien in Liechtenstein undenkbar. Was hierzulande geschieht, wird spätestens mit dem neuen «Wingertesel» unter dem Teppich hervorgeholt. Da können sich weder die Regierungen in Grossem und Hohem Haus noch altgediente oder aktuelle Gemeinderäte noch die Sprücheklopfer an den Stammtischen sicher sein, dass ihre kleinen und grösseren Fehltritte verborgen bleiben.
Für einen guten Zweck ohne staatliche Mittel
Bei so viel Unabhängigkeit ist es offensichtlich, dass der «Wingertesel» ohne Medienförderung auskommen muss. Dennoch gibt es ihn schon zum Preis von sieben Franken – und der Obolus ist gleich noch für einen doppelten guten Zweck. Sowohl die Junioren des FC Schaan profitieren von den Einnahmen als auch jedes Jahr ein gemeinnütziger Verein oder eine Institution mit Sitz in Liechtenstein. Schon mit einem Bier weniger an der Fasnacht ist das gute Werk also finanziert und das Gewissen sowie die Sensationslust sind befriedigt.
Am Mittwoch ab 17 Uhr ist die gelbe «Zeitung för Schotzli und Toori» in diversen Geschäften in den Gemeinden sowie gutsortierten Tankstellenshops erhältlich – Tipps zum richtigen Aufkleben von Vignetten, dem korrekten Einsatz von Toilettenentkalker und dem Umgang mit Behörden inklusive. Ausserdem gibt es auch dieses Jahr einen Direkt- bzw. Strassenverkauf durch den Fussballnachwuchs des FC Schaan.