Wie im Vorjahr kommt es im 71. Liechtensteiner Cupfinale zum Duell David (Schaan) gegen Goliath (Vaduz). Am Mittwoch, um 18.30 Uhr, strebt Titelverteidiger Vaduz im Rheinpark Stadion seinen 44. Cupsieg an, um auch in der nächsten Saison international spielen zu dürfen.
Die Statistik spricht eine klare Sprache. 57 Mal stand der FCV im Finale, 43 Siege stehen im FCV-Palmarès. Dreimal ging der FC Schaan als Cupsieger hervor; letztmals war das im Jahre 1994.
«Mit dem nötigen Respekt»
«Wir gehen das Finale mit dem nötigen Respekt an. Die Fronten sind klar. Wir sind favorisiert und wollen im eigenen Stadion den Cupsieg holen», nimmt FCV-Trainer Giorgio Contini die Favoritenrolle an.
Unterschätzt wird der FC Schaan nicht. «Schliesslich haben wir schon in den Cupspiele zuvor bewiesen, dass wir die Aufgabe mit der nötigen Konzentration angehen», betonte Contini. Die Konstellation respektive die Fronten sind klar bezogen. Eine gefährliche Ausgangslage? FCV-Captain Franz Burgmeier verneint. «Es ist unsere Aufgabe, dass es nicht gefährlich wird. Wir müssen den Tarif bekannt geben», stellte Burgmeier klar und fügte an: «Schaan ist Leader in der 3. Liga, siegte zuletzt im Derby gegen den FC Triesenberg. Zudem kenne ich einige Spieler. Es führt nichts an einem Sieg vorbei, schliesslich wollen wir rasch für klare Verhältnisse sorgen.» Einige personelle Veränderungen wird der FCV-Trainer auf jeden Fall vornehmen. «Wir wollen eine gewisse Breite hinkriegen. Alle Akteure sind gut im Strumpf. Zudem ist es wichtig, den Rhythmus beizubehalten. Jene, die das Cupfinale nicht bestreiten, werden am Mittwoch zwei Trainingseinheiten durchführen», kündigte Giorgio Contini an.
«Eine gute Laufeinheit für uns»
Von einer grossen Vorfreude sprach Schaans Trainer Nathanael Staub. «Das Finale ist ein Aufputschmittel. Es freut uns riesig, dass wir gegen Profis spielen dürfen. Je nach Ligazugehörigkeit profitieren wir davon», so Staub, der sich aber nichts vormacht und weiss, dass die Aufgabe schier unlösbar wird: «Es wird schwierig, denn wir spielen sechs Ligen tiefer. Das Finale soll eine gute Laufeinheit für uns werden. Wir hoffen, dass es auch für die Profis eine Laufeinheit wird.» Der FCS-Trainer rechnet mit einer klaren Sache, obwohl sein Team über eine starke Offensive verfügt und in der bisherigen Saison durchschnittlich 1,81 Tore pro Spiel erzielte. «Die Aufgabe wird nicht einfach, bestimmt werden wir etwas defensiver agieren. Wir wollen wenig Gegentore zulassen. Auch die Offensivkräfte müssen für die Defensive arbeiten», gewährte Staub Einblick in die taktischen Überlegungen.
FCS-Captain Zeciri strebt Tor an
Agim Zeciri ist mit elf Toren der Toptorschütze der Schaaner. Kann er die FCV-Defensive beunruhigen? «Das ist schwierig zu sagen. Die Qualität des FC Vaduz ist vor allem ihre Abwehr. Die wird nicht einfach zu überwinden sein. Ich werde mein Bestes geben und hoffe, dass ich die FCV-Abwehr ärgern und ein Tor erzielen kann», so der Captain des FC Schaan.
Welche Aktion die Schaaner Vereinsführung im Detail für das Cupfinale vorsieht, konnte Nathanael Staub nicht sagen. «Das eine oder andere ist geplant», so Staub, dessen Plan nicht der Cupfinaleinzug gewesen sei. «In den vorherigen Cuprunden wollten wir Sachen für die Meisterschaft ausprobieren. Das hat gut geklappt. Deshalb werden wir gegen Vaduz nichts anders machen, um am Samstag für die Meisterschaft parat zu sein. Das Finale ist ein Highlight, wir wollen die positiven Emotionen in die Meisterschaft mitnehmen.» Dass die Unterklassigen, sprich Schaans Spieler besonders nervös sein werden, bestätigte Agim Zeciri: «Jeder freut sich aufs Finale. Seit zehn Tagen hiess es im Training, wann denn der Tag nun endlich kommt. Alle Spieler freuen sich auf das Match. Ich stehe erstmals im Finale. Das ist eine tolle Sache, ein Höhepunkt und ein tolles Gefühl.»
Die Absenzen
Beim FCV fehlen Muntwiler (Schonung), Kaufmann (Sehnenscheidenentzündung), Fekete und Felfel (verletzt). Als Wermutstropfen bezeichnet Schaan-Trainer Staub die Personalsituation in seinem Team. «Zwei Spieler erlitten einen Kreuzbandriss. Die Personaldecke ist dünn, deshalb müssen wir mit dem letzten Aufgebot auflaufen. Wir hoffen, dass sich kein weiterer Spieler vor dem Saisonende verletzt. Deshalb muss der FCS auf Behluli, Dragan Nikolic (Kreuzbandriss), Capobianco (Hüfte) und Atsiz (Muskelfaserriss) verzichten. Fraglich ist der Einsatz von Fabian Eberle. (Ernst Hasler, Liechtensteiner Vaterland)
Langer Atem: Schaan ist König der Verlängerung!
Der FC Schaan ist der König der Verlängerungen. In den drei Partien bis ins Finale mussten die Schaaner jeweils in die Verlängerung. Gegen Balzers II musste damals sogar ein Penaltyschiessen herhalten. «Von der ersten Runde bis zum Halbfinale stehen wir auch darum verdientermassen im Finale», betonte FCS-Captain Agim Zeciri. «Vor allem das Spiel gegen den Erstligisten Balzers wars schwierig. Wir lagen 0:2 zurück, konnten in der Schlussphase noch ausgleichen. In der Verlängerung war Schluss beim Erstligisten, wir haben an uns geglaubt», schilderte Zeciri. Ähnlich verlief es im Spiel gegen Balzers II. «Das nötige Glück hatten wir unsererseits im Penaltyschiessen», so Zeciri. (eh)
DER WEG INS CUP-FINALE
1. Runde:
FC Balzers III - FC Schaan 0:6 (0:3)
FC Vaduz freilos
Achtelfinals:
Schaan – Balzers 4:2 n. V. (2:2, 0:2)
FC Vaduz freilos
Viertelfinals:
FC Ruggell - FC Vaduz 0:4 (0:2)
Schaan - Triesenberg 3:2 n. V. (2:2, 2:2)
Halbfinals:
Balzers II - Schaan 2:2, 3:5 n. P. (2:2, 0:1)
Eschen/Mauren - Vaduz 1:2 (0:1)