Morgen um 17 Uhr trifft der FC Schaan zum Rückrundenstart auswärts auf den FC Appenzell. Der Rückrundenstart wird mit Spannung erwartet, denn das Ziel Aufstieg wird trotz der Abgänge nicht aus dem Auge gelassen. Trainer Nati Staub freut sich auf die Rückrunde, in der er bis zum Schluss als spannenden Dreikampf an der Spitze erwartet – es sei denn, es passiert Unerwartetes… Wir sprachen mit dem Cheftrainer.
Nati, die lange Winterpause ist nun vorbei. Am Samstag gehts in Appenzell wieder los. Wie vielen Spielern musstest du den Winterspeck in der Vorbereitung wegbrennen?
Der Staff hat festgestellt, dass einige Spieler sich nicht gewohnt waren, eine derart intensive Vorbereitung durchzuziehen. Grundsätzlich hat sich das Team aber voll reingehängt und die etlichen Laufeinheiten auf dem Rheindamm und auf der roten Bahn erfolgreich bezwungen.
Diese Grundlagenausdauer dient uns als Basis – darauf bauen wir nun auf und arbeiten während der Saison vorwiegend in technischen und taktischen Bereichen.
Wie bist du allgemein mit der Vorbereitung zufrieden? Haben sich die Ergebnisse so gestaltet, wie du sie dir vorgestellt hast?
Wie bereits kurz erwähnt, profitierten wir von den Laufeinheiten und vom Kunstrasentraining in Gams. Wir sind top fit und können den Rückrundenstart kaum erwarten. Auch die sechs absolvierten Testspiele gegen 4., 3. und 2.Ligisten gestalteten wir im Hinblick auf die Rückrunde gewinnbringend. Wir haben vor allem in der Defensive einiges ausprobiert und an Details gefeilt, aber auch im Offensivspiel Akzente gesetzt.
Von Saisonanfang an wurde das Ziel Aufstieg propagiert. Jetzt gibt es Abergläubige, die behaupten: „Wer dieses Wort in den Mund nimmt, wirds am Ende nicht schaffen!“ Wie stehst du zu dieser Aussage?
Mein Konter zu dieser Aussage lautet so: In meiner bisherigen Trainerlaufbahn durfte ich mit vier verschiedenen Teams viermal einen Aufstieg feiern. Mit der Ausnahme Sevelen, das damals von der 4. in die 3. Liga aufgestiegen ist (wir sind dann direkt in die 2.Liga aufgestiegen) habe ich zusammen mit dem jeweiligen Staff immer zum Saisonbeginn den Aufstieg propagiert – voila!
Natürlich braucht es vor allem eine grosse Portion ‚Verletzungsglück‘ und viel harte und ehrliche Trainingsarbeit, um in dieser überdurchschnittlich starken Drittligagruppe ganz oben auf dem Podest zu stehen.
An der Tabellenspitze ist Ruggell mit zwei Punkten Vorsprung. Im Genick hat man Staad mit 2 Punkten Rückstand. Werden diese drei Teams den Aufstieg unter sich ausmachen oder gibt es für dich noch einen Aussenseiter-Favoriten?
Zu Beginn der Saison haben mit uns, Ruggell, Staad, Rheineck, Diepoldsau, Rüthi und Goldach, mehr oder weniger öffentlich, sieben Teams den Aufstieg angekündigt. Ruggell hat sich mit dem Profi Maliqi enorm verstärkt und die gesamte Gruppe ist sehr ausgeglichen – jeder kann jeden schlagen. Wir erwarten eine bis zum Schluss sehr spannende Rückrunde. Sollte Rheineck im ersten Spiel gegen Ruggell gewinnen, traue ich auch diesem Team zu, nochmals ganz vorne mitzumischen. Ansonsten sehe ich einen Dreikampf an der Spitze.
Mit dem FC Appenzell wartet am Samstag ein Abstiegskandidat. Wurden sie bisher unter ihrem Wert geschlagen oder muss man jetzt gegen dieses Mannschaft einfach mit vielen Toren Selbstvertrauen tanken?
Appenzell wurde klar unter Wert geschlagen. Sie hatten in der Vorrunde grosses Verletzungspech und die Testspielresultate der Rückrundenvorbereitung zeigen, dass sie bereit sind für ihre „Mission Ligaerhalt“.
Auf Kunstrasen wird uns am Samstag alles abverlangt. Wir werden als gefestigtes Team auftreten und unseren Matchplan konsequent verfolgen und so die drei Punkte nach Schaan entführen.
Wie geht der FC Schaan personell ins Spiel? Was hat sich kadermässig im Winter verändert und wie reagierst du drauf?
Die Verletzungshexe hat uns die gesamte Vorbereitung hindurch nicht in Ruhe gelassen. Fitim musste einen Kreuzbandriss hinnehmen, er fällt die gesamte Rückrunde aus. Agim und Mitch haben sich eine Zehe gebrochen, Lucas, Fabian, Harun und Dragan haben mit Verhärtungen zu kämpfen gehabt und Capo hat nach wie vor Hüftprobleme. Burak ist für das morgige Spiel gesperrt und Eko hat aus beruflichen Gründen nur sehr wenig Trainings in den Beinen.
Wie ja schon lange bekannt, haben sich Agron und Okan in Richtung Eschen (Team 1 und Team 2) verabschiedet.
Die personellen Voraussetzungen könnten also besser sein…
Trotzdem werden wir morgen eine schlagkräftige Mannschaft stellen und mit einer geschlossenen Teamleistung überzeugen.
Eine Frage noch zur Zukunft: Die Verlängerung des Engagements des Trainerteams über den Sommer hinaus ist auf viel positive Resonanz gestossen – sowohl im Verein als auch in dessen Umfeld. Wie nimmst du persönlich die Reaktionen darauf wahr?
Natürlich bestätigen diese positiven Reaktionen unsere mühevolle Arbeit mit dem Team. Jetzt gilt es, Konstanz an den Tag zu legen und an den Details zu feilen. Die Rückrunde wird uns alles abverlangen und jeder kann nun zeigen, ob er konsequent bereit ist, den gemeinsam eingeschlagenen Weg aufopferungsvoll zu gehen.