Nach der Niederlage gegen den FC Grabs II, welche in der letzten Woche verdaut werden musste, wollte Schaan selbstverständlich eine Reaktion zeigen um damit seinen ersten Platz verteidigen zu können. Daneben wollte das Team von Haag den Anschluss an die Mittelfeldplätze nicht verspielen, sodass eine interessante Partie erwartet werden konnte. Am Ende hatten die Schaaner mit 7:1 klar die Nase vorn.
von Fabian Kaiser
Der Matchplan von FCS-Trainer Michael Gassner sah vor, dass man den Gegner extrem früh störte, um so Haag das Schaaner Spiel aufzudrängen. Die Haager waren damit leicht überfordert und konnten sich häufig nur mit Befreiungsschlägen helfen, was den Schaanern natürlich gut in die Karten passte. Im Minutentakt konnte man neue Angriffe einleiten und somit die eigene Konzentration hochhalten. Vor allem Philipp Fehr konnte einige Male mittels hohen Bällen angespielt werden, wobei er sich zu Beginn leider oft vermeintlich im Abseits befand. Doch eben genau die hohe Anzahl an Angriffen und die Druckphase ermöglichte Schaan es immer wieder aufs Neue zu probieren. Fehr konnte dann doch noch relativ früh das 1:0 markieren und die Gäste für ihre Anstrengungen belohnen. Haag versuchte zwar, wie Schaan die Defensive früh anzugreifen, wobei man jedoch merkte, dass Schaan dies wesentlich abgeklärter fabrizieren konnte als die Heimmannschaft. Dies machte sich vor allem durch die augenscheinlich anzunehmende Nervosität beim Aufbauspiel von Haag bemerkbar. Dieses wurde meist früh im Mittelfeld unterbunden und klug gekontert, wenn auch oft erfolglos. Kieran Walser war es dann, der die Schaaner mit 2:0 in Front brachte, nachdem er aus spitzem Winkel ins lange Eck versenken konnte. Schaan liess jedoch nicht nach und so konnte Haag auch nicht verschnaufen. Pascal Gstöhl (zwei Treffer) und Dominik Heeb konnten noch vor der Pause auf 5:0 erhöhen, letzterer mit einem starken Dribbling, welches die Schwachstellen der Haager Defensive vor Augen führte. Die erste Halbzeit stand im Zeichen des Schaaner Angriffs und so wunderte es auch niemand, dass mit einem solch hohen Ergebnis zum Pausentee abgepfiffen wurde.
Schaan schaltet mehrere Gänge zurück
Zwar wollte man aus Schaaner Sicht natürlich nicht nachlassen, doch psychologisch war das 5:0 dann eventuell doch zu hoch. Denn das, was Schaan in der Offensive während der ersten Halbzeit zelebrierte, war man in der Zweiten gezwungen in der Defensive zu leisten. Häufig wurde Haag durch individuelle Fehler von Schaan zu Chancen eingeladen, welche die Gäste-Defensive aber meist nur mässig in Bedrängnis brachte. So war das Spiel ein wenig ausgeglichener gestaltet, auch wenn die Ergebnistafel etwas anderes sagte. Gstöhl konnte dann doch noch auf 6:0 erhöhen, was die eigene Mannschaft wieder etwas sicherer agieren liess. Leider war es dann aber eine Standardsituation, die Haag zum Ehrentreffer verhalf. Ein schnell ausgeführter Eckball erwischte die Schaaner Spieler, welche die Zuteilung offensichtlich nicht ordentlich durchführen konnten. Ein Haager Spieler bedankte sich und nickte zum 6:1 ein. Dauerbrenner Fehr und Gstöhl liessen das aber nicht auf sich sitzen und so konnte Gstöhl, nach starker Vorarbeit von Fehr, kurz darauf noch das 7:1 und somit seinen vierten (!) Treffer markieren. Auch wenn Haag noch die ein oder andere Möglichkeit hatte, konnten sie das Ergebnis nicht mehr korrigieren und so entführte Schaan die drei Punkte nach Hause.
Mit sieben Siegen aus acht Spielen kann man in Schaan mehr als zufrieden sein, doch das heisst nicht, dass man sich nicht noch verbessern kann. Vor allem die zweite Halbzeit hat gezeigt, dass man an der nötigen Konstanz über 90 Minuten arbeiten kann, auch wenn es an diesem Tag dem Ergebnis geschuldet sein konnte. Nächste Woche geht es zum Hinrunden Abschluss gegen Trübbach auf der Schaaner Rheinwiese. Ziel ist natürlich ein siegreicher Abgang in die Winterpause, also heisst es wieder: „Hopp Schaa“!